Rentnerinnen und Rentner erhalten in Deutschland ab Juli erneut eine höhere Rente. Nach den Steigerungen im letzten Jahr werden die Renten in Westdeutschland um 4,39 Prozent und die Renten in Ostdeutschland um 5,86 Prozent steigen, teilte das Bundesarbeitsministerium am Montag in Berlin mit. Damit gelte dann in West und Ost ein gleich hoher Rentenwert. Dies werde aufgrund der Lohnentwicklungen sogar ein Jahr früher als gesetzlich vorgeschrieben erreicht, erklärte das Ministerium.
Die Rentenerhöhungen seien wegen der Lohnsteigerungen am Arbeitsmarkt möglich, sagte Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD). Im Westen sei das Lohnniveau um 4,5 Prozent gestiegen; im Osten um 6,78 Prozent. Die Berechnungen basierten auf Daten des Statistischen Bundesamtes und der Deutschen Rentenversicherung.
Er wolle die gesetzliche Rente langfristig stabilisieren, "damit die Menschen sich auch in Zukunft auf eine gute Altersvorsorge verlassen können", so Heil. Deshalb werde das Sicherungsniveau der gesetzlichen Rente von 48 Prozent über das Jahr 2025 hinaus gelten, kündigte der Arbeitsminister an.
Die Präsidentin der Deutschen Rentenversicherung, Gundula Roßbach, erklärte, dass mit der Rentensteigerung die erwartete Preissteigerung für die Rentnerinnen und Rentner abgemildert werde. Seit 2010 seien die Renten im Westen um etwa ein Drittel und im Osten um fast die Hälfte gestiegen. "Der Anstieg lag damit deutlich über der Entwicklung der Inflation in diesem Zeitraum", so Roßbach. (KNA)