Beschimpfen, Beleidigen, Bloßstellen: Jedes sechste Schulkind (15,7 Prozent) ist bundesweit von Mobbing betroffen. Dies ergab eine am Mittwoch veröffentlichte Befragung im Auftrag der Techniker Krankenkasse (TK). Jeder zehnte Schüler (10,1 Prozent) gab an, selbst schon Andere gemobbt zu haben. Ängste, Depressionen, Schlafstörungen bis hin zu Suizidgedanken gehörten nicht selten zu den Folgen der täglichen Schikanen. Am Donnerstag ist bundesweiter "Behaupte-Dich-gegen-Mobbing-Tag".
Das Institut für Therapie- und Gesundheitsforschung (IFT-Nord) befragte mehr als zwei Jahre insgesamt 1.804 Schülerinnen und Schüler der fünften Klasse an 32 Schulen in den Bundesländern Hamburg, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Sachsen-Anhalt und Niedersachsen vor und nach der Durchführung von dem Mobbing-Präventionsprojekt "Gemeinsam Klasse sein" zu ihren Erfahrungen.
Dabei zeigte sich auch, dass Präventionsprojekte grundsätzlich wirksam sind. So gaben gut 90 Prozent der Befragten an, ihr Wissen zu Mobbing und Cybermobbing durch die Teilnahme an dem Projekt gestärkt zu haben. Rund 87 Prozent fühlten sich durch das Programm besser in die Lage versetzt, beginnendes Mobbing zu erkennen und rund 88 Prozent würden eher versuchen, einer von Mobbing betroffenen Person zu helfen.
Die Schulpsychologin des Pädagogischen Landesinstituts Mainz, Jennifer Lang, sagte, Gewalt- und Mobbingprävention spiele nach wie vor eine große Rolle an Schulen. Nur mit entsprechenden Maßnahmen könnten Lernen und Persönlichkeitsentwicklung in der Schule angstfrei gelingen. (KNA)