Familienbund fordert Neuausrichtung der Familienpastoral

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Resolution zur Bischofssynode verabschiedet

Anlässlich der außerordentlichen Bischofssynode zu den „Pastoralen Herausforderungen der Familie im Kontext der Evangelisierung“ hat die Bundesdelegiertenversammlung des Familienbundes der Katholiken gestern in Dresden eine Neuausrichtung der Familienpastoral der Katholischen Kirche in Deutschland gefordert. Die Delegierten verabschiedeten eine Resolution, in der es heißt:
„Familien sind das Fundament und die Zukunft unserer Kirche.

 

Es ist deshalb eine große Bereicherung, dass die Meinung der Gläubigen in der Synode gehört wird. Die vorausgegangene Fragebogenaktion zeigt  deutlich, wie wichtig den Katholiken die Unterstützung der Kirche für das Gelingen von Ehe und Familie ist und welche weiteren Erwartungen es gibt. Ohne die Leitvorstellung von ehelicher Bindung und Treue zu verletzen, bedarf es jedoch einer lebensnäheren Betrachtung der gesellschaftlichen Entwicklungen und dabei insbesondere der konkreten Situation wiederverheirateter Geschiedener. Statt Verurteilung und Entmutigung braucht es konkrete Hilfestellungen aus dem Glauben und der kirchlichen Praxis. Eine zivile Zweitehe sollte nicht einfach als fortdauernder Ehebruch verurteilt, sondern je nach Situation auch als verantwortungsvoller Neuanfang bewertet werden.

Es muss im konkreten Gemeindealltag erfahrbar werden, dass auch wiederverheiratete Geschiedene zur Kirche gehören und nicht ausgegrenzt werden. Ziel der Pastoral muss es sein, Menschen auf der Suche nach gangbaren Wegen in die Zukunft zu begleiten. Die Problematik der wiederverheirateten Geschiedenen kann nicht durch die Bagatellisierung des Scheiterns der ersten Ehe gelöst werden. Ehenichtigkeitsverfahren lösen kaum die menschliche Problematik. Wir sehen in einer bloßen Veränderung der Praxis von Eheannullierungsverfahren keinen geeigneten Weg, die Frage des Umgangs  der Kirche mit wiederverheirateten Geschiedenen angemessen im Sinne des Evangeliums zu lösen. Aufgabe der Synode  muss  es sein, eine familiengerechte  Antwort auf diese Herausforderungen zu finden. Die Neuausrichtung der Familienpastoral muss aufgrund der kulturellen Heterogenität der Weltkirche in den jeweiligen Ländern verantwortet werden.“

V.i.S.d.P. Claudia Hagen