Kinderkirche und Segensorte: Vollversammlung des Familienbundes tagte in Ludwigshafen

· Kampagnen · Familie in der Kirche

Der Vorstand des Familienbundes der Katholiken im Bistum Speyer hat sich am 28.10.19 im Heinrich-Pesch-Haus in Ludwigshafen im Rahmen der jährlichen Vollversammlung für die Etablierung von Kinderkirchen im Bistum Speyer stark gemacht. Die Vollversammlung beschäftigte sich zudem mit dem Visionsprozess „Segensorte“ des Bistums Speyer und formulierte Erwartungen an den Prozess, der im September 2019 gestartet wurde. 
(Ludwigshafen, 29.1019) Ein Schwerpunktthema des Familienbundes im vergangenen Jahr war die Frage nach neuen Konzepten für die Familienseelsorge im Bistum Speyer. Im Zuge der Diskussion um die künftige Immobiliennutzung im Bistum Speyer berichtete das Vorstandsteam vom Besuch der Kinderkirche „Kikeriki“ in Bottrop. Hede Strubel-Metz, stellvertretende Vorsitzende des Familienbundes, erklärte: „Es war uns wichtig, die Idee eines Kirchenraumes, der nur für Kinder gestaltet ist und deshalb in besonderer Weise einladend für kleine Besucher und ihre Eltern ist, selbst in Augenschein zu nehmen. Nach dem Besuch in Bottrop sind wir sicher, dass Kinderkirchen auch im Bistum Speyer umgesetzt werden sollten. Dafür möchten wir uns stark machen. Unser Anliegen ist es, Kindern und Eltern Heimat in Kirche zu vermitteln und ihnen so einen Zugang zum Glauben zu ermöglichen, der sich konsequent an ihren Bedürfnissen orientiert.“ Eine Kinderkirche ist nicht nur ein Kirchenraum, der mit niedrigen Tischen, Mal- und Bastelbereichen und Raum zum Toben kinderfreundlich gestaltet ist. Kinderkirchen sind auch verbunden mit einem kinder- und familienfreundlichen Programmangebot. In Bottrop knüpft sich das Konzept eng an den naheliegenden Kindergarten, steht aber auch Schulen und Familien aus der Umgebung offen. 
Im vergangenen Jahr beschäftigte sich das Vorstandsteam des Familienbundes auch mit der Sexualmoral der katholischen Kirche. Dabei ging es um die Frage, wie sich familienpolitische Akteure aus Kirche angesichts vielfältiger Familienformen positionieren. Felix Goldinger, geistlicher Beirat des Familienbundes, berichtete von einem offenen Austausch über Ehe, Familie und Partnerschaft und machte deutlich: „Wir haben im Vorstandsteam festgestellt, dass wir gerade im Hinblick auf Familienformen, die nicht der klassischen Vorstellung von Vater-Mutter-Kindern entsprechen, Diskussionsbedarf haben. Damit haben wir begonnen, sind aber noch nicht am Ende. Es zeichnen sich sehr komplexe Fragestellungen ab, die nicht nur eine intensive Auseinandersetzung mit der Lehre der katholischen Kirche bedeuten, sondern auch in unser Rechtssystem hineinreichen. Was uns aber schnell klar war: Wir wollen uns stark machen für das Wohlergehen von Kindern und Erwachsenen. Die Lebens- und Beziehungswirklichkeit der Menschen mit ihren Erfahrungen, Fragen und Erwartungen ist für uns Ausgangspunkt unseres politischen Handelns in Gesellschaft und Kirche. Warum sollte das nicht auch in anderen Familienformen als der klassischen Konstellation gewährleistet sein?“
Manfred Gräf, Vorsitzender des Familienbundes im Bistum Speyer, berichtete von der politischen Vernetzungsarbeit zu Familienthemen. Auf Landesebene arbeiteten die Diözesanverbände aus Mainz, Trier und Speyer eng zusammen. Sie setzten sich im vergangenen Jahr unter anderem für familienfreundliches Wohnen ein. Gräf berichtete von den Gesprächen auf Landesebene, machte aber auch deutlich, wie wichtig die bundesweite Vernetzungsarbeit des Familienbundes ist: „Wir sind uns bewusst, dass politische Interessensvertretung gerade zu Themen, die Menschen im ganzen Land beschäftigen, alle politischen Entscheidungsebenen erreichen muss. Ich bin sehr dankbar, dass von Seiten des Familienbundes eine starke Interessensvertretung im Berlin wahrgenommen wird, damit unsere Positionen auch auf oberster Ebene Gehör finden.“
Die Vollversammlung des Familienbundes im Bistum Speyer setzte sich im Anschluss an den Jahresbericht mit dem Visionsprozess „Segensorte“ auseinander. Felix Goldinger, der die Geschäftsführung des Prozesses übernommen hat, stellte die Idee vor: Es gehe weniger um einen abzuschließenden Prozess als um einen Kulturwandel in der Kirche im Bistum Speyer. Dazu würden Orte als Segensorte kenntlich gemacht, an denen Kirche ihrem Auftrag in besonderer Weise gerecht werde. „Das muss keine Kirche sein. Ein Segensort kann auch die Parkbank oder die Kneipe sein- oder eben auch die Familie und das Haus, in dem sie lebt“, erklärte Goldinger.  
 
Der Familienbund im Bistum Speyer vertritt die Anliegen seiner Mitgliedsverbände und Einzelmitglieder in Kirche, Politik und Gesellschaft. 

Im Bistum Speyer gehören zum Familienbund:
Caritasverband
DJK – Sportverband Deutsche Jugendkraft e.V.
Gemeinschaft Katholischer Männer Deutschlands GKMD
ND Region Südwest
Katholische Arbeitnehmerbewegung (KAB)
Katholischer Deutscher Frauenbundes (KDFB)
Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd)
Kolpingwerk
Gemeinnütziges Siedlungswerk Speyer (GSW)
Familienbildungsstätte Pirmasens
Familienbildung im Heinrich-Pesch-Haus
Einzelmitglieder/Mitgliedsfamilien

Dem Vostandsteam gehören an: 
Manfred Gräf (Vorsitzender)
Hede Strubel-Metz (Stellv.Vorsitzende)
Christel Gräf
Bärbel Buschbacher     
Katharina Goldinger (geistliche Beirätin) / bis 12/2019
Felix Goldinger (geistlicher Beirat) / bis 12/2019 

Rita Höfer (Geschäftsführerin)